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Foodwaste
Reklamation
Heute wollte ich im Coop Röntgenplatz-Zürich zwei Linzertorten kaufen. Die ersten zwei Torten im Regal waren gestern abgelaufen. Gerne hätte ich die Torten zu einem verbilligten Preis gekauft, da sie bestimmt noch geniessbar waren. Die Mitarbeiterin sagte mir aber, sie dürfe sie nicht verkaufen. Daraufhin fragte ich, ob ich sie dann kostenlos haben dürfte, statt dass mann sie wegwirft. Sie sagte, nein, das dürfe sie auch nicht.
Meine Frage, ob sie sie lieber wegwirft, als sie zu verschenken, bejahte sie. Das ist Lebensmittelverschwendung! Traurig!
Ihre Erwartungen
- Erklärung
Antwort
COOP 18.01.2019
Guten Tag
Danke für Ihre Mitteilung und dafür, dass Sie uns die Gelegenheit zur Stellungnahme geben. Selbstverständlich ist die Aussage falsch, dass wir Ware lieber wegwerfen als zu verschenken. Foodwaste ist ein wichtiges Thema, mit welchem sich Coop stark auseinandersetzt.
Selbstverständlich wird bereits durch eine sorgfältige Disposition alles dafür getan, dass keine Ware unverkauft bleibt, und wir versichern Ihnen, dass Coop kein erfolgreiches Unternehmen wäre, wenn täglich grosse Warenmengen vernichtet anstatt verkauft würden.
Nur gerade 0,2 Prozent der Lebensmittel in unseren Supermärkten müssen wir am Ende entsorgen, denn wir planen exakt und kalkulieren unsere Bestellmengen sorgfältig. Aber wir unterstützen auch die Produzenten und unsere Kundinnen und Kunden dabei, möglichst wenig Lebensmittel wegzuwerfen.
Unser Grundsatz zur Vermeidung von Foodwaste lautet «Vermeiden kommt vor Verwerten und Entsorgen» und basiert auf diesen drei Pfeilern:
•Flexible Bestellsysteme reduzieren Lebensmittelabfälle auf ein Minimum. Auch reduzieren wir die Preise kurz vor dem Ablaufdatum oder geben die Ware vergünstigt an unsere Mitarbeitenden ab.
•Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, aber noch einwandfrei sind, geben wir kostenlos an soziale Institutionen ab. Von 2011 bis 2013 waren dies Waren im Wert von 42 Millionen Franken.
•Nicht mehr zum Verzehr geeignete Produkte werden als Tierfutter eingesetzt oder in Biogasanlagen verwertet – dies sind bereits weniger als 1 Prozent der Lebensmittel.
Tischlein deck dich und Schweizer Tafel
Einwandfreie Lebensmittel, bei denen zwar das Verkaufsdatum abgelaufen ist, nicht aber das Verbrauchsdatum, geben wir seit 2005 kostenlos an die Organisationen Tischlein deck dich und Schweizer Tafel ab. Schweizer Tafel verteilt täglich über 15 Tonnen Lebensmittel in 11 Schweizer Regionen an über 500 soziale Institutionen wie zum Beispiel Notunterkünfte, Hilfswerke, Gassenküchen oder Heime. Die Lieferungen entlasten das oft sehr knappe Budget der Köche. Auch die Lebensmittellieferungen von Tischlein deck dich unterstützen die Haushaltsbudgets der 12’500 Armutsbetroffenen, die wöchentlich an 89 Abgabestellen in der ganzen Schweiz für einen symbolischen Franken Lebensmittel einkaufen können. 2013 haben wir mit den Mitgliedern der Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz (IG DHS) mit der sogenannten Foodbridge eine gemeinsame Branchenlösung nach diesem Modell kreiert. Zusammen unterstützen alle Mitglieder die Organisationen Schweizer Tafel und Tischlein deck dich jährlich mit 680’000 Franken sowie mit Produktspenden.
Zudem unterstützen wir die Organisationen administrativ, geben verbilligten Treibstoff ab und bietet auch räumliche Unterstützung in der Verteilzentrale in Winterthur. Der heutige Erfolg von "Tischlein deck dich" und "Schweizer-Tafeln" ist massgeblich durch Coop ermöglicht worden. So konnten Abholungen auf neue Regionen ausgedehnt werden und einwandfreie Lebensmittel werden sinnvoll weiterverwendet und nicht unnötig entsorgt.
Werden trotz allen diesen Massnahmen doch nicht alle Produkte verkauft, gelangt alle abgelaufene, verdorbene oder anderweitig nicht mehr brauchbare Ware in die Verteilzentralen zurück. Dort findet eine Triage statt z.B. Abgabe für Tierfutter an zertifizierte Betriebe (z.B. Brot, teilweise Früchte, Gemüse) oder Abgabe von organischen Abfälle wie Gemüse, Früchte etc. zur Vergärung. Aus den gesamten Grünabfälle wird Biogas gewonnen.
Coop engagiert sich aber auch bereits ganz am Anfang der Warenkette für die Reduktion von Lebensmittelabfällen. Im Rahmen der Gemüse Allianz findet zusammen mit den Produzenten eine umfassende Planung statt. So wissen die Gemüse-Bauern wie viel sie anbauen müssen. Ergeben sich trotzdem ungeplante Überproduktionen, bietet Coop Hand für ausserordentliche Aktionen. Von diesen profitieren nicht zuletzt auch die Kunden.
Ebenfalls hat sich Coop im Rahmen der Branchenverbände engagiert und die Überprüfung der Normen lanciert. Dies soll sicher stellen, dass Lebensmittel nicht wegen überzogenen Anforderungen, für die menschliche Ernährung nicht genutzt werden können.
Einen Schritt weiter gehen wir mit dem Label "Ünique". Mit Ünique werden Produkte verkauft, welche ausserhalb der Norm sind aber darum nicht schlechter schmecken. Das sind z.B. Aprikosen mit Hagelschäden, Rüebli mit mehreren Beinen oder übergrosse Zucchetti und Blumenkohl. Auch diese werden zu einem sehr interessanten Preis angeboten.
Sie sehen, im Rahmen der Möglichkeiten, welche aufgrund der ethischen, gesundheitlichen und gesetzlichen Auflagen bestehen, engagiert sich Coop in jedem Fall für Bedürftige und vermeidet, resp. wiederverwertet Abfall wenn immer möglich.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter:
http://www.coop.ch/pb/site/uebercoop/node/11393/Lde/index.htm
Gerne hoffen wir, Ihnen mit diesen Informationen gedient zu haben.
Freundliche Grüsse
Ihr Coop Kundendienst