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Wiederruf Vertrag Salt (Haustürgeschäft)

Anonym Salt Mobile 30.04.2021 Melden Reklamation gemeldet

Sehr geehrte Damen und Herren


 


Am 27.04.2021 wurde ich von einer Salt-Mitarbeiterin ungewünscht kontaktiert. Sie hat mir dabei angeboten mein Prepaid-Vertrag in einen Abo-Vertrag umzuwandeln. Bei diesem Anruf wurde ich von der Mitarbeiterin überrumpelt. Erst im Nachhinein stellte ich fest, dass sich der Vertrag für mich gar nicht lohnt: ich telefoniere sehr wenig und kostenlose Daten brauche ich auch nicht.


 


Da ich von Salt telefonisch kontaktiert wurde, handelt es sich hierbei um ein sogenanntes Haustürgeschäft, dies trifft gemäss schweizerischem Obligationenrecht (OR) auch dann zu, wenn der Kunde telefonisch kontaktiert wurde (siehe OR 40ff). Gemäss diesem Recht, hat der Kunde ein 14tägiges Rücktrittsrecht bei Haustürgeschäften.


 


Gerne können sie sich auch bei folgendem Link vergewissern, dessen Fall ziemlich ähnlich gelagert ist wie mein Fall, dass es sich in meinem Fall um ein Haustürgeschäft handelt:


 


https://ktipprechtsschutz.ch/service/ihre-rechte/den-vertrag-widerrufen/


Ich bitte Sie daher, den am 27.04.2021 abgeschlossenen Vertrag kostenfrei zu stornieren und mein Salt Prepay-Konto inklusive meinem Guthaben, über CHF 198.49 vollständig wieder herzustellen.


 


Ich bedanke mich im Voraus für die prompte Erledigung und die Wiederaktivierung meines Salt Prepay-Kontos inklusive dem Guthaben über CHF 198.49.


 


Mit freundlichen Grüssen


 


ein treuer und abgesehen vom oben beschriebenen Fall seit Jahren zufriedener Salt-Kunde

  • Andere Kostenfreie Stornierung des Vertrags gemäss schweizerischem Obligationenrecht (OR) 40 ff. sowie Wiederaktiverung des Salt Prepay-Kontos inklusive Guthaben über CHF 198.49

Antwort für Dritte nicht einsehbar

Das Unternehmen will seine Antworten nicht öffentlich zeigen.

Feedack an Salt zu meinem Fall: Die Reklamation konnte zu meiner Zufriedenheit gelöst werden. Jedoch, war der Weg bis zur endgültigen Lösung etwas gar umständlich und aufwendig und die ganze Angelegenheit nahm insgesamt drei Mailkontakte und sieben Tage in Anspruch. Nachfolgend etwas detaillierter der Ablauf welcher am Ende zur erfolgreichen Lösung führte: Mittwoch, 28.04.2021: Ich nehme schriftlich, per Mail, Kontakt mit Salt auf und widerrufe meinen am 27.04.2021 telefonisch abgeschlossenen Vertrag mit Salt (Dauer des Vertrags 24 Monate à 9.95 CHF/Monat). Hierbei weise ich auf die besonderen Bestimmungen des OR Art. 40a ff. hin, betreffend Haustürgeschäften. Zudem füge ich der Mail einen Link zu einem Artikel des K-Tipp an, der einen sehr ähnlichen Fall beschreibt wie meiner. In diesem Artikel wird klar darauf hingewiesen, dass der Konsument bei telefonisch abgeschlossenen Verträgen ein 14tägiges Widerrufsrecht geniesst, sofern der Konsument diese Vertragsverhandlungen nicht aktiv gewünscht hat. Gleichzeitig bitte ich Salt, den Abovertrag wieder in ein Salt PrePay-Vertrag umzuwandeln, inklusive meines Guthabens. Freitag, 30.04.2021: In der Antwort, auf meine Mail mit dem Widerruf vom 28.04.2021, schreibt Salt, dass der Vertrag nicht vorzeitig kostenfrei auflösbar sei und droht mir eine Gebühr über CHF 199.95 an, sollte ich dennoch vor Ablauf der Mindestvertragsdauer kündigen. Auf meinen Hinweis betreffend Haustürgeschäft wird gar nicht erst eingegangen. Freitag, 30.04.2021: In der Antwort auf die unbefriedigende Mail von Salt, weise ich die Firma nochmals auf die Bestimmungen betreffend Haustürgeschäft im OR hin und bitte Salt wiederum den Vertrag per sofort aufzulösen und wieder in ein PrePay Vertrag von Salt umzuwandeln inklusive meines Guthabens. Gleichzeitig erfasse ich obenstehendes Schreiben an Salt via reklamation.ch Montag, 03.05.2021: Salt antwortet mir, dass ich nicht zum Abschluss des Vertrages gezwungen wurde (stimmt zwar, tut aber nichts zur Sache), schreibt jedoch, dass sie den Vertrag nun auf Kulanz(!) auflösen und wieder zu einem PrePay-Konto migrieren. Erneut wird nicht auf meinen Einwand betreffend Haustürgeschäft eingegangen. Salt ist offenbar noch Heute der Meinung, dass der Vertrag aus Kulanz aufgelöst wurde. Schlussendlich spielt es keine Rolle, wie Salt diese Angelegenheit intern verbucht, ich finde es jedoch etwas stossend, dass Salt anscheinend ums Verrecken, das Gesetz zu Haustürgeschäften nicht anerkennen will. Bei der Migration vom Abovertrag auf einen PrePay-Vertrag geschehen Salt allerdings zwei Fehler: Erstens wird der Vertrag auf einen PrePay-Vertrag von Das Abo umgestellt, welches zwar auch das Netz von Salt benutzt nicht aber die selben Konditionen hat und nicht meinem vorherigen PrePay-Vertrag entspricht, welcher direkt über Salt lief. Zudem wurde mein Guthaben nicht gutgeschrieben. Montag, 03.05.2021: Den Vertrag konnte ich selbstständig von Das Abo auf Salt migrieren. In einer weiteren Mail bitte ich Salt mir das ausstehende Guthaben auf mein PrePay-Konto zu überweisen. Zur SIcherheit weise ich nochmals auf die bekannten Regelungen des OR Artikel 40 ff. hin, um nicht Gefahr zu laufen, dass mein Guthaben am Ende von Salt einbehalten wird. Mittwoch, 04.05.2021: Salt antwortet mir, dass der ausstehende Betrag nun per sofort meinem PrePay-Konto gutgeschrieben wurde. Eine Überprüfung meinerseits ergibt, dass die Überweisung auf mein PrePay-Konto tatsächlich erfolgt ist und ich den Fall somit erfolgreich abschliessen kann. Wie man aus obigem Verlauf herauslesen kann, war es ein sehr aufwändiges und langwiriges Verfahren, bis endlich alles so gestimmt hat, wie es sein sollte. Offenbar ist es Taktik von Salt, erstmals darauf zu beharren, dass der Vertrag nicht vorzeitig aufgelöst werden kann, wohl in der Hoffnung darauf, dass der Kunde dann die Faust im Sack macht, das Gesetz welches hier eine klar andere Sprache spricht, scheint Salt ignorieren zu wollen, dieser Verdacht verstärkte sich für mich noch im Laufe des weiteren Schriftverkehrs, indem Salt zu keinem Zeitpunkt auf meinen Hinweis zum Gesetz betreffend Haustürgeschäften eingangen ist, sondern bis am Ende behauptet hat, dass der Vertrag auf Kulanz aufgelöst wurde (und ich Salt wohl noch dankbar für ihr angeblich grosszügiges Vehalten sein soll). Dies spielt zwar im Nachhinein keine Rolle, da der Vertrag erfolgreich widerrufen werden sollte. Aber zu einer Firma, welche sich in ihrer Eigenwerbung lobt, Aufrichtig, Effizient und Einfach zu sein passt dieses Vorgehen nicht. Schön wäre, wenn Salt in Zukunft solche Angelegenheiten, die von Gesetzeswegen her klipp und klar sind, rasch und unkompliziert handhaben würde. Dann hätte Salt auch die Schulnote 6.0 (Sehr gut) verdient, aufgrund des aufwändigen und langwirigen Vorgehen, gebe ich Salt in diesem Falle die Note 5.0, bedanke mich aber, dass Salt schlussendlich meinen Abovertrag storniert und in ein Prepay-Vertrag inklusive meines Guthabens umgewandelt hat. (20.05.2021/17:10)